Tarifvertrag der Metallindustrie

Nach jahrelangen Verhandlungen wurde am 7. Februar 2022 ein neuer einheitlicher Tarifvertrag für die französische Metallindustrie unterzeichnet.

Neuer Tarifvertrag der Metallindustrie

Der neue französische Tarifvertrag vereinheitlicht die in der Metallindustrie geltenden Vorschriften. Derzeit wird der Sektor durch 76 regionale Vereinbarungen und eine separate Vereinbarung für nicht leitende Angestellte der Stahlindustrie und eine separate Vereinbarung für Ingenieure und Führungskräfte geregelt.
Die Metallurgieindustrie verfügt nun über eine gemeinsame Grundlage von Regeln und Prinzipien, die im gesamten Gebiet gelten und für alle Mitarbeiter gelten, sowohl in leitender als auch in nicht leitender Stellung.
Der neue GAV betrifft 42.000 Unternehmen mit 1,6 Millionen Beschäftigten.

Was ändert sich mit dem neuen Tarifvertrag der Metallindustrie?

Der neue Tarifvertrag der Metallindustrie enthält Regelungen zur Arbeitszeit, zu betrieblichen Mitarbeiter-Sozialleistungen wie Vorsorgeversicherungen, sowie zu Berufseinstufungen und Mindestlohntabellen.

Sozialer Schutz

Der neue Tarifvertrag stärkt den Schutz der Mitarbeiter auf sozialer Ebene. Er legt neue Mindestgarantien für die Vorsorgeversicherungen fest. Dies betrifft alle Mitarbeiter, leitende sowie nicht-leitende. Viele Unternehmen werden nun ihre Versicherungsverträge überprüfen und anpassen müssen.

Berufsklassifikationen

Der neue Tarifvertrag enthält eine neue einheitliche Eingruppierungstabelle mit zugehörigen Mindestgehältern, für leitende und nicht leitende Mitarbeiter. Jede Stelle wird anhand von sechs verschiedenen Kriterien bewertet (Komplexität der Stelle, erforderliche Fachkenntnisse, Autonomie usw.). Für jedes dieser sechs Kriterien wird das erforderliche Niveau auf einer Skala von eins bis zehn bewertet.
Beispiel: In Bezug auf Fachkenntnisse erfordert ein Niveau 2 „elementare Kenntnisse“, während ein Niveau 9 „hochspezialisierte Kenntnisse auf einem Gebiet erfordert“.
Basierend auf der Gesamtpunktzahl der sechs Kriterien wird die Stelle dann in ein neues Raster von 18 Koeffizienten eingeordnet: von A1 bis I18. Für jeden Koeffizient ist ein Mindestgehalt festgelegt.
Die Berufseingruppierung gehört zu den obligatorischen Angaben auf dem Französischen Gehaltszettel.

Inkrafttreten des neuen Tarifvertrages der Metallindustrie

Unternehmen müssen ab dem 1. Januar 2023 die neuen Regelungen zum Sozialschutz und ab dem 1. Januar 2024 die neuen Berufseingruppierungen und Mindestlöhne anwenden.

Wie sieht es mit lokalen Besonderheiten in der Stahl- und Metallindustrie aus?

Der neue nationale Tarifvertrag geht nicht auf alle lokalen Besonderheiten ein.
Daher haben die lokalen Organisationen bis zum 30. Juni 2022 Zeit, um die wesentlichen Unterschiede auszuhandeln und Vereinbarungen für das zu unterzeichnen, was auf nationaler Ebene nicht harmonisiert werden konnte.

Quelle:
Offizielle CFDT-Mitteilung