Erhöhung des Mindestlohns SMIC in Frankreich

Neuer Mindestlohn in Frankreich: Sätze & Auswirkungen

Erhöhung des Mindestlohns SMIC in Frankreich

Die französische Regierung hat kürzlich eine Erhöhung des Mindestlohns SMIC zum 1. Mai 2022 angekündigt. Nach der Erhöhung im Januar 2022 wird er nun um 2,65 % auf 10,85 € pro Stunde erhöht. Zum Vergleich: Im Nachbarland Deutschland beträgt der Mindestlohn seit Januar 2022 9,82 Euro pro Stunde. Ab Juli 2022 steigt der Satz dort auf 10,45 Euro, ab Oktober 2022 sogar noch weiter auf 12 Euro pro Stunde.

Mindestlohn SMIC: Sätze

Inkrafttreten Mindeststundensatz (brutto) Mindestmonatsgehalt für eine Vollzeitstelle (brutto)
01/05/2022 10,85 € 1645,58 €
01/01/2022 10,57 € 1603,12 €
01/10/2021 10,48 € 1589,47 €

Dies ist die dritte Erhöhung in weniger als 12 Monaten.

Grundlage der Erhöhung des französischen Mindestlohns SMIC

Die Erhöhung ist auf den Anstieg der Inflation zurückzuführen. Auf der Grundlage des französischen Arbeitsrechts wird das Mindestgehalt im laufenden Jahr automatisch angepasst, wenn der Verbraucherpreisindex um mehr als 2 % steigt. Laut INSEE ist der Verbraucherpreisindex für 20 % der Haushalte mit den niedrigsten Einkommen im März 2022 im Vergleich zu November 2021 um 2,65 % gestiegen. Infolgedessen wurde der französische Mindestlohn SMIC um 2,65 % erhöht.

Wer ist von der Anpassung des französischen Mindestlohn betroffen?

Arbeitnehmer, die derzeit weniger als €10,85 Euro pro Stunde verdienen, sind betroffen sowie Auszubildende, wenn deren Gehalt auf der Grundlage des Mindestlohns berechnet wird.

Weitere Auswirkungen der Erhöhung des französischen Mindestlohns SMIC

In vielen Branchen werden aufgrund des Drucks des Arbeitsmarktes Gehälter gezahlt, die bereits weit über dem gesetzlichen Mindestgehalt liegen. Das bedeutet, dass viele Arbeitnehmer von der Erhöhung des Mindestgehalts SMIC zum 1. Mai 2022 nicht betroffen sein werden. Zudem haben Branchen wie die IT-Branche mit ihrem Tarifvertrag SYNTEC bereits eine Erhöhung des tariflichen Mindestgehalts aufgrund der Inflation angekündigt .
Auch wenn viele Arbeitnehmer von der Neubewertung des Mindestgehalts SMIC nicht betroffen sein werden, ist dieser dennoch ein wichtiger Parameter mit mehreren Auswirkungen.
Zunächst einmal ist er, neben der Festlegung des Mindestlohns, auch Bezugspunkt für viele Beiträge sowie Entlastungen. Als solches wirkt er sich auf die Sozialabgaben des Arbeitgebers aus.
Zweitens sind einige Sozialleistungen der Sozialversicherung wie Krankentagegeld in Bezug auf das SMIC begrenzt.
Schließlich dient der Mindestlohn SMIC auch als Referenz für bestimmte steuerfreie Leistungen wie Urlaubsgutscheine.